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Labormethode zur praxisgerechten und reproduzierbaren Bestimmung der Restfestigkeit von Papieren für den Heatset-Rollenoffsetdruck
Kurzbezeichnung: Restfestigkeit von Heatsetpapieren
Fogra-Nr. 42.029
Projektleiter: J. Gemeinhardt
Förderung: BMWK (IGF) über AiF
Laufzeit: 01.04.2018 - 31.03.2020
Aufgabenstellung und Relevanz
Im Heatset-Rollenoffsetverfahren durchläuft eine Papierbahn zuerst die Druckwerke, bevor sie in einen Heißlufttrockner gelangt, in dem die Mineralöle aus den Druckfarben verdampft werden. Gleichzeitig wird dem Papier viel Wasser entzogen und es wird spröde. Dies führt in Kombination mit der mechanischen Belastung beim Falzen zu einer deutlichen Verringerung der Festigkeitseigenschaften.
Eine zu niedrige Restfestigkeit kann zum Brechen des Falzes führen. Meist wird das Problem zu spät bemerkt, wenn einzelne Seiten des fertigen Druckprodukts aus einer Klammerheftung oder einer Fadenstichbindung ausreißen. Um dies zu vermeiden, soll im Rahmen des Forschungsvorhabens eine bereits existierende Labormethode zur Prüfung der Restfestigkeit weiterentwickelt werden.
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Lösungsweg
Zunächst sollen die Einflüsse des verwendeten Trockners, der gewählten Einstellungen und Justierungen sowie der Prüfprozedur an sich untersucht werden. Die Ergebnisse sollen in eine detaillierte Spezifikation münden, die durch Rundversuche in verschiedenen Papierlaboren abzusichern ist.
Die Prüfmethode ist durch einen Vergleich der Restfestigkeiten von gesammelten Praxismustern mit den zugehörigen Ergebnissen der Papiertests so anzupassen, dass sie die mittlere Druckproduktion möglichst genau widerspiegelt. In Verbindung mit einer qualitativen Einschätzung der fertigen Druckprodukte sollen die ermittelten Restfestigkeiten weiterhin zur Festlegung sinnvoller Grenzwerte herangezogen werden.
Erzielte Ergebnisse
Rundversuche in verschiedenen Papierlaboren und Wiederholungsprüfungen über einen längeren Zeitraum legen nahe, dass bei der Ermittlung der Restfestigkeit eine ausreichende Messungenauigkeit bzw. Reproduzierbarkeit erreicht werden kann. Voraussetzung hierfür ist die strikte Einhaltung der im Rahmen des Forschungsprojekts festgelegten Prozedur.
Eine Vielzahl untersuchter Praxisdruckmuster legt nahe, dass die bisher gängige Einteilung in Restfestigkeitsklassen für klammergeheftete Produkte Gültigkeit besitzt. Bei ungehefteten Produkten erscheint hingegen eine moderate Herabsetzung und bei fadengebundenen eine Heraufsetzung der Grenzwerte gerechtfertigt.